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(SPECTARIS) - In einer Gemeinschaftsstudie haben die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Germany Trade & Invest (GTAI), die GHA - German Health Alliance (GHA) und der Industrieverband SPECTARIS den Markt für Medizintechnik in den zehn Ländern der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) untersucht.

„Mit dem starken Wirtschaftswachstum der ASEAN-Staaten stieg in den vergangenen Jahren auch die Nachfrage nach deutscher Medizintechnik in dieser Region deutlich überproportional“, erklärt Dr. Jürgen Friedrich, Geschäftsführer von Germany Trade & Invest. „Die aktuelle Corona-Krise erhöht den Bedarf nach deutscher Medizintechnik in dieser Region noch weiter.“

Zusammen bilden die zehn ASEAN-Mitgliedsländer Brunei Darussalam, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam einen der dynamischsten Wirtschaftsräume der Welt. Die realen Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) dieser südostasiatischen Länder beliefen sich in den letzten Jahren vor Ausbruch der Corona-Pandemie auf durchschnittlich rund fünf Prozent. Während auch die meisten ASEAN-Länder schwer von der Corona-Krise getroffen sind, dürfte beispielsweise Vietnam anders als die meisten Länder der Welt trotz Pandemie ein positives Wirtschaftswachstum im Jahr 2020 verzeichnen.

In ihrer Gemeinschaftsstudie „Medizintechnik in der ASEAN-Region“ gehen die Herausgeber auf drei Sparten der Medizintechnik ein, für die aktuell ein besonderer Bedarf herrscht und die darum für deutsche Hersteller von Medizintechnik und Laborausrüstungen von besonderem Interesse sind: Notfallmedizin, Krankenhausausstattung und Labormedizin.

„Durch die Corona-Pandemie hat sich klar gezeigt, welche zentrale Rolle eine zuverlässige Labormedizin für eine effektive Gesundheitsversorgung spielt – das gilt besonders für die ASEAN-Staaten, die darüber hinaus auch regelmäßig mit Tropenkrankheiten zu kämpfen haben. Umso wichtiger ist es, dass die vorliegende Studie diese Zusammenhänge für Anwender und Lieferanten kompakt darstellt“, so Mathis Kuchejda, Vorsitzender der Analysen,- Bio- und Labortechnik beim Deutschen Industrieverband SPECTARIS.

Die Autorinnen und Autoren der Studie haben nicht nur die starken wirtschaftlichen Unterschiede innerhalb der ASEAN-Region untersucht - so ist beispielsweise das Pro-Kopf-Einkommen in Singapur 40-mal so hoch wie das von Kambodscha. Die Studie erklärt auch das sehr unterschiedliche Niveau der Gesundheitsversorgung innerhalb der Ländergruppe und die unterschiedlichen Gesundheitssysteme. Besonders interessant für deutsche exportorientiere Medizintechnik-Unternehmen dürften die in der Studie aufgeführten Krankenhaus- und Investitionsprojekte sein, die genannten Datenbanken für Projekt- und Ausschreibungsinformationen sowie Hinweise auf Förder- und Beratungsmöglichkeiten. Die Publikation enthält auch ganz konkrete praktische Tipps, wie deutsche Exporteure in Südostasien an Aufträge kommen.

„Im Fokus der Publikation stehen die bislang weniger entwickelten Länder“, so Dr. Bernhard von der Haar, Leiter des EZ-Scout-Programms, das die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umsetzt. „Denn gerade Entwicklungs- und Schwellenländer bieten neue Märkte mit großem Potenzial – auch für deutsche Unternehmen aus dem Medizintechnikbereich. Gleichzeitig kann ein vermehrtes Engagement der Privatwirtschaft dazu beitragen, die Entwicklung voranzutreiben und die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern.“

Hintergrund für die deutlich gestiegene Nachfrage nach deutscher Medizintechnik in der ASEAN-Region ist nicht nur das dortige starke Wirtschaftswachstum, sondern auch die wachsende Bevölkerung. Und auch in der ASEAN-Region machen ältere Menschen einen immer größeren Anteil der Gesellschaft aus. Altersbedingte Erkrankungen nehmen daher auch im ASEAN-Raum zu. Hinzu kommen immer mehr Herz- und Kreislauferkrankungen durch veränderte Lebensgewohnheiten der wachsenden Mittelschicht. Die gute Nachricht dabei ist: Die steigenden finanziellen Möglichkeiten der größer werdenden mittleren Einkommensgruppe erhöhen den Spielraum sowohl für die staatliche Versorgung als auch für die privaten Gesundheitsausgaben.

„Health 4.0 bei gleichzeitig breiter Versorgung der urbanen Bevölkerung spiegelt das Know-how der GHA-Mitglieder. Proven-Partnership mit unseren Partnern in den ASEAN-Staaten zeigt sich vor allem in schwierigen Zeiten und stellt erneut die Verlässlichkeit der deutschen Medizintechnik heraus. Die Übertragung von Wertschöpfung sowie eine fundierte Ausbildung in diesen Ländern sind Teil unserer Philosophie“, betont Erhard Fichtner, GHA-Vorstandsvorsitzender.

Die Gemeinschaftsstudie ist ab sofort kostenlos hier abrufbar.

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