Auslandsmärkte erschließen mit develoPPP. Wie Entwicklungspolitik und Wirtschaft erfolgreich kooperieren

Was ist develoPPP?

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die Kooperation zwischen Wirtschaft und Entwicklungspolitik. Im Programm develoPPP steht PPP für Public Private Partnerships.

Entwicklungspartnerschaften bezeichnen Projekte, die Unternehmen und entwicklungspolitische Organisationen gemeinsam planen, finanzieren und umsetzen. Sie kombinieren die Innovationskraft der Wirtschaft mit den Ressourcen der Entwicklungspolitik.

Als globales Förderprogramm ist develoPPP weltweit in Entwicklungs- und Schwellenländern der OECD-DAC-Liste verfügbar und offen für verschiedene Branchen, Themen und Ansätze. Interessierte Unternehmen können ihre Projektideen bei regelmäßig stattfindenden Ideenwettbewerben einreichen.

Das Förderprogramm develoPPP richtet sich an Unternehmen,

  • die langfristig in einem Entwicklungs- oder Schwellenland investieren wollen und
  • deren wirtschaftliches Engagement einen nachhaltigen entwicklungspolitischen Nutzen für die lokale Bevölkerung hat.

Öffentliche Partner

Die Finanzierung und Umsetzung eines develoPPP-Vorhabens erfolgt gemeinschaftlich mit einem der beiden erfahrenen, öffentlichen Durchführungspartner:

Die Durchführungsorganisationen haben seit dem Programmstart 1999 bereits über 2.400 Entwicklungspartnerschaften umgesetzt und sind kompetente Ansprechpartner für die Wirtschaft:

  • Langjährige Erfahrung in den Partnerländern des BMZ
  • Beratung interessierter Unternehmen
  • Unterstützung bei Planung und Umsetzung der Projekte
  • Finanzielle und personelle Beteiligung an den Projekten
  • Kontaktvermittlung vor Ort

DEG und GIZ erarbeiten die Projektkonzepte und Kostenkalkulationen. Sie schließen Verträge mit den Unternehmen, in denen Ziele und Zeitpläne, öffentliche und private Beiträge, Begleitmaßnahmen und Erfolgskontrollen verbindlich festgelegt werden.

develoPPP Classic

Zielgruppe: Mittelstand und große Unternehmen
Förderung: 100.000 - 2 Millionen Euro, bis zu 50 Prozent am Gesamtaufwand
Zielregion: Entwicklungs- und Schwellenländer
Bewerbung: Innovationswettbewerbe der DEG oder GIZ, jeweils 6 Wochen zum Quartalsende

Das Förderinstrument develoPPP Classic richtet sich an bereits etablierte Unternehmen, die nachhaltig in einem Entwicklungs- oder Schwellenland investieren und ihre betriebliche Tätigkeit vor Ort ausbauen wollen.

Geförderte Projekte können in ganz unterschiedlichen Branchen und Themenfeldern angesiedelt sein. Wichtig ist, dass bei diesen Projekten positive Entwicklungseffekte entstehen: Ausbildung lokaler Fachkräfte, Pilotierung innovativer Technologien und Demonstrationsanlagen, nachhaltiger Ausbau von Lieferketten, Verbesserung von Umwelt- und Sozialstandards.

Über die Förderung von Projekten mit develoPPP Classic wird im Rahmen eines offenen Ideenwettbewerbs entschieden. Dieser findet vier Mal pro Jahr statt.

develoPPP Start-ups

Zielgruppe: Start-ups
Förderung: bis zu 100.000 Euro, 50 Prozent am Gesamtaufwand
Zielregion: aktuell für Kenia verfügbar, weitere Länder der OECD-DAC Liste folgen
Bewerbung: Ideenwettbewerbe der DEG jeweils 6 Wochen zum Quartalsende Juni und Dezember

Mit dem Förderinstrument develoPPP Ventures unterstützt das BMZ junge Unternehmen, die bereits in einem Entwicklungs- oder Schwellenland aktiv sind und deren Geschäftsmodell zur nachhaltigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung vor Ort beiträgt.

Ziel ist es, bereits erprobte, innovative Lösungen zu skalieren, um diese mehr Menschen zugänglich zu machen. Eine Finanzierung der Gründungsphase ist nicht möglich.

Über die Förderung von Projekten mit develoPPP Classic wird im Rahmen eines offenen Ideenwettbewerbs entschieden. Dieser findet zwei Mal pro Jahr statt.

Kriterien und Voraussetzungen

Damit eine Entwicklungspartnerschaft umgesetzt werden kann, müssen verschieden Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Jede Entwicklungspartnerschaft muss mit den entwicklungspolitischen Zielvorgaben der Bundesregierung vereinbar sein.
  • Die öffentlichen und privaten Beiträge müssen sich so ergänzen, dass beide Partner durch die Kooperation ihre Ziele kostengünstiger, wirksamer und schneller erreichen (Komplementarität).
  • Ein öffentlicher Entwicklungspartnerschafts-Beitrag wird nur geleistet, wenn der private Partner die Entwicklungspartnerschaft ohne den öffentlichen Partner nicht durchführen würde und die Maßnahme nicht gesetzlich erforderlich ist (Subsidiarität).
  • Die Wettbewerbsneutralität muss gewährleistet sein. Die Kooperation mit DEG und GIZ steht allen Unternehmen offen und wird transparent kommuniziert.
  • Das Unternehmen muss einen wesentlichen finanziellen und/oder personellen Beitrag zur Entwicklungspartnerschaft leisten (Eigenbeitrag der Wirtschaft: mindestens 50 Prozent der Gesamtkosten).

Darüber hinaus müssen als Grundvoraussetzung die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens die Finanzierbarkeit des Vorhabens gewährleisten und seine Nachhaltigkeit sicherstellen. Das Unternehmen übernimmt die Verantwortung für die Realisierung des Vorhabens in finanzieller, personeller und inhaltlicher Hinsicht. Das Projekt muss innerhalb von drei Jahren abgeschlossen sein und wird danach vom Unternehmen eigenständig weitergeführt.

Für eine Beratung der Wirtschaft hat das BMZ die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung eingerichtet. Sie berät Unternehmen, die sich in Entwicklungs- und Schwellenländern engagieren wollen:

Agentur für Wirtschaft und Entwicklung
Telefon: +49 (0)30 / 72 62 56 80
info@wirtschaft-entwicklung.de
www.wirtschaft-entwicklung.de

Links und weiterführende Informationen